Anwendung des Edelschungits als Wasserfilter
Für sauberes Trinkwasser, das schmeckt

Sie kennen sicher die Beteuerungen, die man regelmäßig in den Medien liest: Wir in den deutschsprachigen Ländern haben generell sehr gute Trinkwasserqualität. Alle gesetzlichen Grenzwerte für Verunreinigungen werden eingehalten. Wer dennoch Wasser in Flaschen kauft, handelt daher unsinnig und wirft sein Geld zum Fenster hinaus. Und dennoch liegen Beschwerden über Geschmack oder Geruch ganz oben auf der Liste der Kundenanfragen bei Wasserwerken.

Auch wir erhalten immer wieder Anfragen mit dem gleichen Tenor: „Unser Leitungswasser schmeckt und/oder riecht nicht gut. Kann mir der Schungit bei diesem Problem helfen?“ Irgendetwas scheint hier also nicht zu stimmen, deshalb wollen wir dem Phänomen näher auf den Grund gehen. Wir wollen Ihnen insbesondere erklären, warum das Einhalten von Grenzwerten noch lange nicht heißt, dass Ihr Leitungswasser auch wirklich schmackhaft ist.

Der Geschmack von Wasser: Eine heikle Angelegenheit

Zu Beginn müssen wir klären, wie wir Menschen beurteilen, ob uns Wasser schmeckt oder nicht. Genauso wie beim Geschmack von Speisen, spielt beim Wasser der Geruchssinn eine viel stärkere Rolle, als vielen von uns bewusst ist. Wenn Ihre Nase verstopft ist, dann schmeckt Ihnen das beste Essen nicht, obwohl dieselben Inhaltsstoffe in Ihren Magen wandern. Der Grund dafür: unser Geschmacksempfinden hängt ganz stark von unserem Geruchssinn in der Nase ab. Und dieser Geruchssinn ist deutlich empfindlicher als der eigentliche Geschmackssinn auf der Zunge ausgebildet.

Wenn wir nun essen oder trinken, gelangen zuerst Geruchsmoleküle von außen in unsere Nase. Noch wichtiger ist, dass beim Schlucken die Ausatemgase im Rachen Duftmoleküle des Speisebreis aufnehmen, die dann über den Ausatemstrom die Geruchsrezeptoren in der Nase passieren. Ob uns eine Speise, aber auch Trinkwasser, schmeckt, hängt in überwiegender Weise vom „Geruch“ und nur sekundär vom eigentlichen Geschmacksempfinden auf der Zunge ab. Wenn Sie also sagen, dass Ihnen Ihr Trinkwasser „nicht gut schmeckt“, heißt das in den meisten Fällen, dass Sie das Wasser nicht gut riechen können.

Biologen wissen, dass gerade die Geruchswahrnehmung des Menschen extrem sensibel auf nur kleinste Verunreinigungen im Wasser reagiert. Während man lange dachte, dass dies vor allem ein natürlicher Schutz der Evolution vor gefährlichen Mikroorganismen sei, lautet die jüngste Erklärung dafür anders. Der Mensch reagiere deswegen so empfindlich auf den Geruch von verunreinigtem Wasser, weil er dadurch einfacher Wasserquellen finden könne. Reines Wasser ist ja völlig geschmacks- und geruchslos, es wäre vom frühen Menschen in der Savanne nur durch Zufall auffindbar gewesen.

Warum Leitungswasser nicht gut schmeckt oder riecht

Für Probleme, die bei Geruch und/oder Geschmack Ihres Leitungswassers auftreten können, gibt es 3 potentielle Hauptgründe:

1) Das Wasserreservoir: Je besser die Ausgangsqualität des Wassers ist, desto einfacher und billiger werden alle weiteren Schritte in der Kette der Wasserversorgung. Es ist logisch, dass es für den Wasserversorger wesentlich leichter ist, Ihnen Wasser von konstant hoher Qualität zu liefern, wenn er es selbst möglichst wenig reinigen und nachbehandeln muss, bevor er es ins Wassernetz einspeist.

2) Das Wasserwerk: In der Regel gelingt dort das Entfernen von unerwünschten Geschmacks- und Geruchsstoffen mit der heute verfügbaren Technik recht gut. Das Wasserwerk selbst ist jedoch unweigerlich Verursacher eines Hauptgeruchs im Wasser, der viele Menschen zumindest temporär stört: Chlorgeruch. Die Chlorung des Wassers zur Desinfizierung ist weit verbreitet und gibt dem Wasser einen mehr oder weniger stark ausgeprägten typischen Chlorgeruch und -geschmack. Der Geruch ist in Umfragen derjenige, der von Verbrauchern noch am ehesten akzeptiert wird, weil er wegen der Mikrobiologie als notwendig angesehen wird.

3) Das Leitungsnetzwerk inkl. der Leitungen in den Haushalten: Dies ist der Teil in der Kette der Wasserversorgung, der am meisten dazu beiträgt, das Wassergeruch- und Geschmack nicht stimmen. Das Wasserwerk kann noch so sauberes Wasser auf die Reise schicken: Wenn es in den Leitungen wieder verunreinigt wird, ist der Wasserversorger dagegen praktisch machtlos. Weil das Thema Leitungsnetz so wichtig für die Wasserqualität ist, befassen wir uns in einem eigenen Abschnitt damit.

Ein oft übersehenes Problem: Das Leitungsnetz

Die Grenzwerte werden im Wasserwerk eingehalten, doch von dort ist es noch ein langer Weg zu Ihrem Wasserhahn. Das Wasser passiert dabei die verschiedensten Leitungstypen aus diversen Materialien und nicht selten aus verschiedenen Jahrhunderten! Während die Hauptwasser-Pipelines oft in besserem Zustand sind, treten gerade auf den letzten 100 Metern bis zum Wasserhahn die größten Probleme durch alte und lecke Leitungen auf.

Das Problem bei der Behebung ist dabei finanzieller Natur: Da Sanierungen bestehender Leitungssysteme in Gebäuden extrem teuer sind, werden sie kaum je präventiv durchgeführt, sondern oft nur, wenn Lecks auftreten oder Altbauten abgerissen werden. Ein besonders problematisches Leitungsmaterial ist Blei. Es ist im Wasser farb-, geschmacks-, und geruchlos, aber leider giftig (schädigt Nervensystem und Fruchtbarkeit). Am schlechten Geschmack Ihres Wassers kann Blei also nicht Schuld sein, die gesundheitlichen Auswirkungen sollten Sie aber deswegen nicht ignorieren.

Die 7 häufigsten Gründe, warum Ihr Wasser schlecht schmeckt

Neben Chlorgeschmack ist die mit Abstand am häufigsten vorgebrachte Klage bei Wasserversorgern, dass das Wasser erdig bzw. modrig schmeckt. Insgesamt lassen sich 7 sehr häufige Gründe für schlecht schmeckendes Wasser festhalten. Wir listen diese hier auf, wobei die Reihenfolge der Listung nichts mit der Häufung des Auftretens zu tun hat. Falls Sie unter einem ganz besonderen Geschmacksproblem Ihres Wassers leiden, finden Sie hier wahrscheinlich die Ursache dafür.

1. Sich zersetzende Lebewesen: Vor allem Algen produzieren bei ihrem Zerfall einen fischigen, grasigen (Duft nach Schnittgras) oder modrigen Geruch. Manche Arten können auch im lebenden Zustand ernste organoleptische Probleme verursachen. Das sind Probleme, die Geruch und Geschmack, aber auch Farbe und Trübung des Wassers betreffen können.

2. Schimmelpilze und Actinobakterien: Diese Mikroorganismen erzeugen typischen Geruch und Geschmack nach Moder, Erde und Schimmelpilzen. Auftreten i.d.R. wenn Wasser länger im Leitungsnetzwerk steht, bevorzugt bei wärmeren Temperaturen. Begünstigtes Vorkommen im Sanitärsystem großer Büro- oder Wohngebäude. Treten auch nach starken Regenfällen (übersättigtes Erdreich) bzw. unzureichend abgedichteten Brunnen auf.

3. Eisen- und Schwefel-Bakterien: Sie erzeugen Ablagerungen, die sich später zersetzen und dabei übelriechende Substanzen freisetzen.

4. Eisen, Mangan, Kupfer und Zink: All diese Metalle geben als Korrosionsprodukte dem Wasser einen bitteren Geschmack.

5. Natriumchlorid (Kochsalz): Zu große Mengen davon geben dem Wasser zu Beginn einen faden Beigeschmack. Bei höheren Konzentrationen schmeckt das Wasser brackig bzw. salzig.

6. Industrieabfälle: Viele dieser Abfälle geben dem Wasser einen stark medizinischen oder chemischen Geruch und/oder Geschmack. Ein Hauptproblem sind die sog. phenolischen Verbindungen, die bei der Chlorung im Wasserwerk bei der Reaktion mit organischen Verbindungen entstehen können.

7. Chlorung: Chlor für sich alleine gibt dem Wasser keinen typischen Chlorgeruch, außer es wird überchloriert. Der Chlorgeruch kommt i.d.R. dadurch zustande, weil Chlor mit einer großen Zahl von Verunreinigungen im Wasser reagieren kann und dabei chlorierte Reaktionsprodukte erzeugt. Erst diese geben dem Wasser den typischen Chlorgeruch- und Geschmack.

Wasserwerte top – Geschmack flop?

Wenn Sie diese Seite gut durchgelesen und die Inhalte verdaut haben, dann wird Ihnen jetzt klar, warum Ihr Trinkwasser alle Grenzwerte bestens einhalten kann und trotzdem nicht gut schmeckt. Wie wir gesehen haben, kann es sehr gut möglich sein, dass Ihr Trinkwasser im Wasserwerk alle Grenzwerte einhält, auf dem Weg durch das verzweigte Leitungsnetz aber jenen unerwünschten Geschmack annimmt, der Ihnen gar nicht schmeckt. Oft können gerade die letzten Meter in der eigenen Hausinstallation der Grund dafür sein.

Es kann natürlich auch der Fall sein, dass das Trinkwasser im Wasserwerk alle Grenzwerte einhält, aber auch dort schon nicht gut schmeckt. Geschmack ist nämlich sehr subjektiv und kann kaum durch Grenzwerte geregelt werden. Die Trinkwasserrichtlinie der EU sagt beispielsweise lediglich, dass der Geschmack von Leitungswasser „akzeptabel“ sein muss, was immer das auch bedeuten mag. Eine Garantie für wohlschmeckendes Leitungswasser ist das auf jeden Fall nicht.

„Viele in der Wasserversorgung tätige Ingenieure und Wissenschaftler nehmen Beschwerden über den Geschmack des Wassers nicht ernst. Wahrscheinlich deswegen, weil es sich dabei um eine subjektive Wahrnehmung handelt und man Geschmack kaum messen kann.“
Prof. N.F. Gray, Universität Dublin

Zebras trinken an Wasserstelle

Trinkende Zebras an einer Wasserstelle in der Savanne. Biologen glauben, dass wir Menschen deswegen so sensibel auf selbst geringste Gerüche im Wasser reagieren, weil es in der Evolution für den frühen Menschen zum Überleben unbedingt notwendig war. Nur so konnte er Wasserstellen entdecken. Da reines Wasser völlig geschmack- und geruchslos ist, nahm der Frühmensch die durch Mikroorganismen verursachten Gerüche als Hilfe, um Wasser zu finden, das in der Savanne stets knapp ist.

Chlorungsanlage im Wasserwerk

Chlorungsanlage im Wasserwerk. Der ursprünglichste Zweck moderner Wasserversorgung war seit ihrer Entstehung am Ende des 19. Jh., das Wasser möglichst frei von schädlichen Mikroorganismen zu halten. Seit damals wird dafür Chlor verwendet, das zur Desinfizierung (nicht Sterilisierung) eingesetzt wird. Dabei wird so viel Chlor wie nötig eingesetzt, um die Zahl an Mikroorganismen auf ein ungefährliches Niveau zu senken. Man könnte mit Chlor das Wasser auch sterilisieren, d.h. alle Mikroorganismen vernichten. Dies würde aber so viel Chlor benötigen, dass es geschmacklich nicht mehr hinnehmbar wäre und auch dem Menschen Schaden würde. Chlor hat den Vorteil, dass es billig ist und auch noch dann desinfizierend wirkt, wenn das Wasser das Wasserwerk schon verlassen hat. Dies ist aufgrund der im Leitungsnetzwerk lebenden Mikroorganismen (siehe mikrobieller Schleim) nötig. Das Wasserwerk muss beim Ausmaß der Chlorierung einen Kompromiss zwischen Chlorgeschmack des Wassers und Desinfektionswirkung eingehen. Nachdem sich in Großbritannien Konsumenten über den Chlorgeruch des Wassers beschwert hatten, hat ein Wasserwerk den Chlorgehalt gesenkt. Dies hatte eine Durchfallepidemie zur Folge, weil als Konsequenz nicht genug Mikroorganismen im Leitungsnetz vernichtet wurden. Besonders in größeren Städten schmeckt das Wasser für Konsumenten, die nahe am Wasserwerk wohnen, deutlich chlorhaltiger als für weit entfernte Verbraucher, da sich das Chlor auf dem Weg durch das Leitungsnetz teilweise verbraucht.

Austausch einer defekten Hauptwasserleitung

Lecks in Wasserleitungen sind eine der Hauptquellen von Kontaminationen. Besonders an Stellen mit niedrigem Wasserdruck können durch Lecks Mikroorganismen und andere Verunreinigungen aus dem Erdreich und dem Mauerwerk in das Leitungsnetzwerk eindringen und sich dort ausbreiten. In einigen Großstädten der EU gehen bis zu 40% des Wassers durch Lecks im Leitungsnetzwerk verloren. Im Bild sieht man den Austausch einer geborstenen Hauptwasserleitung aus Gusseisen.

Alte Rohre einer Wasserinstallation im Haus

Alte, korrodierte und verstopfte Wasserrohre einer Hausinstallation. Oft sind es gerade die letzten Meter im Wasserleitungs-Netzwerk vor dem eigenen Wasserhahn, die Probleme bereiten. Im Vergleich zu den Hauptwasserleitungen und den Hauszuleitungen ist dort das Wasser relativ wenig in Bewegung und die Leitungsdurchmesser sind klein. Im Laufe der Zeit bilden sich Sedimente, die gerne von Mikroorganismen bevölkert werden.

Ein korrodiertes Wasserrohr

Korrodiertes Wasserrohr. Korrosionen können dem Wasser einen bitteren Geschmack geben. Sie sind auch Nährboden für bestimmte Vetreter im sog. mikrobiellen Schleim, der sich an der Rohrinnenseite bildet. Die beiden Bakterienarten Lepthothrix und Gallionella benötigen beispielsweise Eisen zur Ernährung und leben auf dem Rost im Inneren von Wasserrohren.